So lässt sich mit Innovation Geld sparen

Viele Unternehmen sind der Ansicht, dass es zu teuer ist ständig in Innovation zu investieren. Viel kostspieliger kann es allerdings werden, wenn komplett darauf verzichtet wird, denn langfristig tragen Innovationen dazu bei, Kosten einzusparen. Stellen Sie sich einmal ein Unternehmen vor, dass seine IT von SAP über CRM bis hin zur Warenwirtschaft aufgebaut hat – was passiert dann?

Läuft alles erst einmal gut, ruht das Veränderungsbestreben und man arbeitet erstmal mit dem, was man hat. In der Zwischenzeit bleibt der Markt aber nicht stehen, sondern entwickelt sich weiter: Es gibt Updates, Änderungen in den Algorithmen, neue Prozesse usw. Diese Neuheiten sind nötig, um die vorhandene IT-Technologie vernünftig nutzen zu können. Es gibt dennoch einige Unternehmen, die 5, 7 oder sogar 10 Jahre ohne große Veränderung mit der vorhandenen Technik arbeiten. Der Kraftaufwand eine unumgängliche Innovation nach so langer Zeit umzusetzen, ist sowohl für die eigenen Mitarbeiter als auch monetär viel höher, als wenn man immer wieder kleine Innovationshäppchen mitgemacht hätte. 

Von der „Steinzeit“ ins digitale Zeitalter kostet unnötig Kraft und Geld

Kleinere Updates und die Mitarbeiter einmal im Monat zu einem neuen Thema zu schulen, ist ein wesentlich günstigerer und zeit- sowie ressourcensparenderer Weg, als nach 10 Jahren das ganze Unternehmen aus der „Steinzeit“ ins digitale Zeitalter mitzunehmen. Dieser Sprung ist so groß, dass neben dem enormen Kraftakt, das Unternehmen auch inneren, strukturellen Schaden erleiden kann, da sich die Mitarbeiter überfordert fühlen. 

 

Die internen Strukturen von mittlerem oder oberem Management schaffen es dann oftmals nicht mehr das Ruder herzumzureißen und die Mitarbeiter abzuholen. Die gravierenden Folgen können innere Kündigung, Krankheiten und sogar Burn-outs sein. Wird nur alle paar Jahre eine Innovation gemacht, ist zudem die Gefahr gegeben, dass Stellen besetzt werden, die es im Grunde gar nicht gebraucht hätte – mit einer kleinen Innovation wie z. B. einer Automatisierung, kann das vermieden werden und man spart sich hohe Personalkosten. Werden in kleinen Schritten immer wieder Innovationen implementiert, ist das ebenfalls für die Liquiditätsplanung ein Vorteil, anstatt alle paar Jahre Unsummen auszugeben, mit denen man nicht gerechnet hat. 

Innovationsbudget festlegen?

Grundsätzlich ist der Gedanke ein Innovationsbudget festzulegen gut, allerdings sollte man bei Innovation nicht in festen Budgets denken. Denn bei neuen Ideen weiß man nicht immer, was einen erwartet. Ich habe viele Innovationsthemen erlebt, die praktisch überhaupt kein Geld gekostet hätten, wenn man sie rechtzeitig angefasst hätte. Eine Mitarbeiterschulung kann zum Beispiel, wenn sie frühzeitig gemacht wird, aus eigener Hand mit einem einzigen Video abgehalten werden. An manchen Stellen braucht es somit gar kein Budget. 

 

Natürlich sind wir alle nicht gefeit vor außergewöhnlichen Situationen und so kann etwas wie Corona auf uns zurollen, was wir monetär überhaupt nicht überblicken können. Ein festgesetztes Innovationsbudget bedeutet aber auch, dass eine überlebensnotwendige Innovation vielleicht nicht mitgegangen wird, weil sie 5.000 Euro über dem Budget liegt. Es braucht einen guten Ermessensspielraum aus Nutzen, Risiko, Preis-Leistungs-Verhältnis, Fortschritt, Planbarkeit usw., um richtig abzuwägen.

Mit Innovation nicht nur Geld sparen

Dass Innovation Geld kostet ist unbestritten und dass dafür Geld freigemacht werden sollte, wird auch nicht in Frage gestellt, aber es sollte nicht in fixen Budgets sein. Ein Betrag könnte dafür zur Verfügung stehen, um Dinge einfach auszuprobieren. Wenn Ihnen dann eine Idee über den Weg läuft, die absolut unverzichtbar ist, muss es offen sein darüber zu diskutieren. Ganz oft habe ich selbst erlebt, dass wenn eine große Innovation umgesetzt wird, man an anderen Stellen so viel Geld, Aufwand und Kopfschmerzen sparen kann, dass die Rechnung am Ende wieder aufgeht. Fast jede Innovation bietet eine gleichzeitige Ersparnis an anderer Stelle – somit lohnt es, kontinuierlich in neue Ideen zu investieren.

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