Unternehmen stellen Innovation selbst das Bein

In jedem Unternehmen treten Innovationshinderungsfaktoren auf. Das fängt in den Führungsebenen an, zieht sich über Abteilungsleiter bis hin zu einzelnen Mitarbeitern. Was können Sie tun, um Innovation in Ihrem Unternehmen wieder voranzutreiben? Und wie schaffen Sie es, Mitarbeiter im Denken und Entwickeln von Neuem zu unterstützen? Denn viel zu oft bremsen, neben festgefahrenen Strukturen, auch Verantwortliche die Innovationspower des Unternehmens aus.

Brauche ich Innovation überhaupt?

Jedes Unternehmen muss für sich selbst die Entscheidung treffen, ob es innovativ sein möchte – oder eben nicht. Viele Unternehmer kämpfen aktuell mit dem Gedanken und Druck, sie müssten dringend im Bereich der Digitalisierung vorankommen, wissen aber nicht, wie sie es angehen sollen. Sie fragen sich, wie Innovation im eigenen Unternehmen aussehen könnte – was Sinn macht und was nicht. Weil es aufwendig ist, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, Kapazitäten und Ressourcen dafür zu opfern oder gar eine Innovationsabteilung ins Leben zu rufen, wird es gerne immer weiter nach hinten geschoben. Bis es ganz unten auf der Liste steht, fast in Vergessenheit gerät und irgendwann der »Kittel brennt«.

Resignation und erstickte Kreativität

Starten hingegen neue Mitarbeiter aktiv und motiviert ihre Ideen, werden sie in vielen Fällen unmittelbar ausgebremst. Ihnen wird durch starre Strukturen der Raum für Kreativität genommen. Sie bekommen zu hören: „Das passt nicht zu uns“, „Das machen wir nicht“ oder „Das haben wir nicht“, „Das sehe ich nicht wirklich“. Aus eigener Erfahrung als frühere Mitarbeiterin in einem starren Firmenkonstrukt kann ich Ihnen sagen: Gibt es keinen Freiraum für Out-of-the-box-Denken, stellt sich schnell Resignation ein und Innovation ist im Keim erstickt.

Neue Ideen scheitern schon in der Kinderstube

In den Führungsebenen wird oft nicht verstanden, was »in der Mitte und unten« an Innovation vorangetrieben wird – das hat insbesondere Auswirkung auf Budgetzuteilungen. Wenn zum Beispiel ein 60-jähriger CEO nicht versteht, was seine 25-jährigen Mitarbeiter Neues entwickelt haben – das ist nicht unbedingt Resultat fehlender Kompetenz, sondern liegt in vielen Fällen an Generationsunterschieden –, scheitert Innovation schon in der Kinderstube. Wenn dann noch die Ressourcen fehlen, eine potenziell gute Idee auf den Prüfstand zu stellen, ist die Innovationsunfähigkeit auf ihrem Höhepunkt. Spätestens jetzt muss die neue Idee enttäuscht und demotiviert begraben werden. 

 

In jedem Unternehmen gibt es auch den Innovationsverhinderungsfaktor »Ego« – denn nicht selten sind Innovationstreiber auf abteilungsübergreifende Kooperationen angewiesen. Da reicht es schon, dass eine Person im unteren Management sich querstellt, weil es den von ihr geführten Geschäftsbereich betrifft, für den sie allein die Entscheidungsgewalt hat, und die Innovation steht wieder still. 

 

In jeder Ecke stoßen Mitarbeiter, die Innovation vorantreiben wollen, also auf unliebsame Hürden. Nicht nur Strukturen, auch Führungsverantwortliche selbst, die die Gestaltung des Unternehmens in der Hand haben, machen es schwer, neue Projekte umsetzen. Ist doch klar, dass Mitarbeiter dann das Handtuch werfen – würde ich auch. Das Schlimme dabei: Innovative Mindsets trocknen in Konsequenz aus. 

Stark machen für Innovation

Gestatten Sie Ihren Mitarbeitern zu denken, was unmöglich erscheint. Was wäre, wenn »geht nicht« verboten wäre? Schaffen Sie ein geschütztes Umfeld, in dem kreative Grenzgänge für Ihre Mitarbeiter möglich sind ohne für »verrückt« oder »realitätsfern« gehalten zu werden. Denn genau da sitzt der Keim für am Ende vielleicht doch machbare Ideen, die Ihr Unternehmen den Vorsprung vor der Konkurrenz garantieren.

 

Entscheider sollten ihrem ausgewählten Team ihr Vertrauen aussprechen und ein Budget für Pilotprojekte, Tests und Try&Error einräumen. Innovationen kommen nicht gleich von Beginn mit einer »Funktioniert-Garantie«. Man muss jede auf Herz und Nieren prüfen können und dafür auch die Ressourcen und Mittel haben. Diese Pilot-Budgets garantieren, dass man eine Idee vorher gut simulieren kann, bevor man die Entscheidung trifft, dass größere, wirklich benötigte Budget einzusetzen. Freier Fall in die Innovation aber mit Fallschirm und doppeltem Boden, sozusagen.

 

Ob das Geldausgeben berechtigt ist, können wir bei Visionsalive wunderbar begleiten. Dafür braucht es natürlich Know-how. Und in der Umsetzung mehr Flexibilität und die Rückendeckung des Entscheiders.

 

Mit dieser Freiheit und Rückendeckung können Innovationstreiber aufreibenden Hürden besser begegnen und Innovationsbremsen gelöst sowie Strukturen – zumindest für den Moment der Innovation – umgangen werden.

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