Was hat Innovation mit sozialen Kompetenzen zu tun?

Wir brauchen Empathie! Ohne Social Skills geht heute nichts mehr! Emotionale Intelligenz – eine Fähigkeit, die alle Führungskräfte brauchen! Solche und ähnliche Aussagen begegnen mir wieder und ich stimme dem zu. Wurden besonders empathische Menschen früher oft als zu sensibel oder nicht durchsetzungsfähig beschrieben, kommt es mittlerweile in vielen Unternehmen an, dass soziale Kompetenzen immer wichtiger werden. Auch im Hinblick auf Innovation und Zukunftssicherung. 

Innovationen gehören zu einem der wichtigsten Faktoren für Unternehmen, wenn sie am Markt bestehen und ihre Zukunft sichern wollen. Doch viele mittelständische Unternehmen sind auf diesem Gebiet nur Mitläufer oder zu spät dran. Dabei sichert die Innovationsfähigkeit nicht nur das Überleben des Unternehmens, sondern auch die Weiterentwicklung und Attraktivität. In der Vergangenheit wurden Innovationen entweder aus der Not heraus geboren oder waren die Reaktion auf Veränderungen am Markt. Nur selten wurden diese geplant. Dies muss sich grundlegend ändern. Doch damit ein funktionierendes Innovationsmanagement vorangetrieben werden kann, braucht es in erster Linie Menschen, die auch über soziale Kompetenzen wie Empathie verfügen und erkennen welche Besetzung für ein Innovationsteam die richtige ist und was Kunden in Zukunft brauchen werden. 

 

Insbesondere, wenn in einem Innovationsteam Menschen mit verschiedenen Ansichten, Hintergründen und Ideen zusammenkommen, braucht es ein hohes Maß an sozialer Kompetenz. Das beinhaltet unter anderem Empathie, die Kontakt-, Kommunikations- und Integrationsfähigkeit, sowie Akzeptanz anderer Personen, deren Werte, Normen, Denkweisen und Ideen. Dafür braucht es Sensibilität und Wertschätzung für anderes. Soziale Fähigkeiten betreffen jedoch nicht nur Führungspersonen, sondern alle im Unternehmen. 

Soziale Kompetenz unterscheidet uns von Maschinen

Oft wird davon gesprochen, dass Menschen keine Maschinen sind. In diesem Punkt sind wir uns wohl alle einig. Strukturen, Prozesse, Regeln – alles, was auf konkreten, sachlichen Parametern beruht, kann bereits recht erfolgreich und zuweilen sogar schneller, effizienter, effektiver als das menschliche Gehirn mithilfe von künstlicher Intelligenz gelöst werden. Die Maschine hat dem Menschen in der Hinsicht bereits den Rang abgelaufen. Doch emotionale Intelligenz ist etwas, das bisher unmöglich von Maschinen oder künstlicher Intelligenz geleistet werden kann. Diese sind noch nicht in der Lage verborgene Mimik zu interpretieren, feine Nuancen im Unterton einer Unterhaltung zu deuten oder komplexe Gefühlslagen zu erfassen. Soziale Fähigkeiten sind heute somit eine der letzten Bastionen, in denen wir Menschen noch besser als digitale Maschinen sind und es vorerst auch bleiben. Auch deswegen gehören diese Fähigkeiten auf der Liste der notwendigen Skills für Innovation ganz weit nach oben. Unternehmen müssen mehr über das Potenzial lernen, was darin schlummert.

Perspektivübernahme

Ein Beispiel für soziale Kompetenz ist die Fähigkeit der Perspektivübernahme. Es gibt Menschen, denen es gelingt, die Perspektive ihres Gegenübers einzunehmen, sich in seine Gedankenwelt zu begeben und zu wissen, was dieser möchte oder braucht. Eine Steigerung davon ist, dass es manchen sogar gelingt, sich in Prozesse oder Strukturen hineinzudenken. Diese Ausprägung begegnet uns oft bei hochsensiblen Menschen, die mehr Informationen über ihre Sinne aufnehmen können als andere. Bei idealen Arbeitsbedingungen werden sie äußerst kreativ und liefern großartige Lösungen. 

Soziale Kompetenz: Eine Geheimwaffe für Innovation

Geht es um die Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen sind soziale Kompetenzen eine Bereicherung. Haben die Menschen im Innovationsteam die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, erkennen sie Bedürfnisse, die vielleicht noch gar nicht ausgesprochen wurden und können sie Gefühle oder Sehnsüchte vorhersagen, dann ist das eine echte Geheimwaffe in Sachen Innovation. Werden die sozialen Fähigkeiten in Unternehmen ernstgenommen, gehe ich so weit zu behaupten, dass dadurch Methoden wie Design Thinking an Bedeutung verlieren. Dennoch gilt es noch weiter zu denken, denn Innovationen sind mehr sind als gute Ideen und im Unternehmen braucht es auch Menschen, die diese umsetzen können. Das Zusammenspiel von sozialen Kompetenzen und fachlichem Know-how wird hier zum wichtigen Erfolgsfaktor. 

 

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